MöbelverbĂ€nde pochen auf stĂ€rkere Impulse fĂŒr den Wohnungsbau
Erleichterung ĂŒber Verschiebung und Ăberarbeitung der EU-Entwaldungsverordnung / Mitglieder tagten in Frankfurt
08.12.2025
FRANKFURT. Die deutsche Möbelindustrie appelliert an die Politik, stĂ€rkere Impulse zur dringend notwendigen Belebung des Wohnungsbaus zu setzen. Zwar steige die Zahl der Baugenehmigungen fĂŒr Wohnungen seit Jahresbeginn wieder an, die Zahl der Baufertigstellungen entwickele sich jedoch weiterhin rĂŒcklĂ€ufig, stellte Leo LĂŒbke, PrĂ€sident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), am vergangenen Donnerstag bei der gemeinsamen Mitgliederversammlung des VDM und der VerbĂ€nde der Deutschen Polster- und Wohnmöbelindustrie in Frankfurt fest. Laut aktueller Prognosen werde sich der negative Trend bei den Baufertigstellungen erst im Jahr 2027 umkehren.
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âEinfachere und schnellere Genehmigungsverfahren allein reichen nicht aus, damit mehr Wohnungen gebaut werdenâ, sagte LĂŒbke. âZusĂ€tzlich mĂŒssen die Förderprogramme gebĂŒndelt und deutlich attraktiver ausgestaltet werden.â Weitere AnsĂ€tze könnten eine temporĂ€re Absenkung der Grunderwerbsteuer, zusĂ€tzliche Sonderabschreibungen fĂŒr Neubauten und Nachrangdarlehen fĂŒr Selbstnutzer sein. Der infolge des rĂŒcklĂ€ufigen Wohnungsbaus sinkende Einrichtungsbedarf sei neben dem schwachen Konsumklima und der US-Zollpolitik eine der gröĂten Herausforderungen fĂŒr die deutsche Möbelindustrie, stellte LĂŒbke fest.
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Zu den weiteren Themen zĂ€hlte die viel diskutierte EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). EU-Kommission, Rat und Parlament einigten sich am Donnerstagabend auf eine Ăberarbeitung und weitere Verschiebung der EUDR bis Ende 2026. Die umfangreichen Nachweispflichten zur Verwendung von relevanten Rohstoffen wie Holz sollen auf den âErstinverkehrbringerâ begrenzt und die Weitergabe und Sammlung der damit verbundenen Referenznummern nur bis zum ersten weiteren Verarbeiter in der Wertschöpfungskette durchgefĂŒhrt werden. Das EuropĂ€ische Parlament muss dieses Verhandlungsergebnis noch in seiner Sitzung am 16. Dezember 2025 bestĂ€tigen. âDie Ănderungen decken sich mit den Forderungen der gesamten Wertschöpfungskette Holz und Möbel und bedeuten eine echte bĂŒrokratische Entlastung fĂŒr alle weiteren Verwender und Verarbeiter entlang der Produktionskette bis hin zum Möbelâ, stellt VerbandsgeschĂ€ftsfĂŒhrer Jan Kurth fest.
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DarĂŒber hinaus befassten sich die Mitglieder mit den AktivitĂ€ten zur Förderung des ExportgeschĂ€fts. Im kommenden Jahr ist zum fĂŒnften Mal in Folge ein deutscher Gemeinschaftsstand auf der wichtigen amerikanischen KĂŒchenmesse KBIS (17. bis 19. Februar 2026 in Orlando) geplant. Zum dritten Mal in Folge wird ein Gemeinschaftsauftritt auf der Londoner Designmesse âClerkenwell Design Weekâ (19. bis 21. Mai 2026) organisiert. In Vorbereitung befinden sich zudem gemeinschaftliche Messeauftritte auf der Index/Hotel-Show (2. bis 4. Juni 2026 in Dubai) und der KĂŒchenmesse CBD (8. bis 11. Juli 2026 in Guangzhou, China) sowie eine erstmalige GeschĂ€ftsanbahnungsreise nach Chicago und New York.
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In einem Gastvortrag erlĂ€uterte Philipp Trompeter von der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner mögliche Einsatzfelder fĂŒr KĂŒnstliche Intelligenz (KI) in der Möbelindustrie. Verwenden lasse sich KI beispielsweise zur Erstellung realitĂ€tsnaher Produktvisualisierungen, zur Analyse aktueller Trends, zur Optimierung von Forderungsprozessen und Personalplanung sowie zur Ermittlung von Einsparpotenzialen beim Materialeinkauf. Voraussetzung fĂŒr erfolgreiche KI-Projekte sei eine hohe DatenqualitĂ€t.
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Zudem berichtete Gastredner Holger Siebert, stellvertretender Vorsitzender des Caravaning Industrie Verbands, von den gemeinsamen Marketinganstrengungen der Mitgliedsunternehmen. Durch zahlreiche MaĂnahmen, darunter Fernsehspots, sei in den vergangenen Jahren ein erheblicher Imagegewinn gelungen.
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Christine Scharrenbroch
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