Pressemitteilungen

Kettnaker

Ausgabe 4/2004

27.05.2004

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

Orakel wurden schon im alten Griechenland sehr geschätzt. Seither hat sich vieles geändert, aber das Bedürfnis der Menschen nach Zukunftssicherheit ist geblieben. Wir haben eine Prognose gewagt, die unter den heutigen Bedingungen die vergangenen wirtschaftlichen Entwicklungen unserer Möbelbranche fortschreibt. Das Ergebnis ist genauso überraschend wie in sich endgültig. Die Ausgangslage zeigt: der Umsatz der Deutschen Möbelindustrie ist im ersten Quartal 2004 im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil. Auch wenn im März ein Umsatzzuwachs von 8 Prozent erzielt werden konnte, blieb nach den schwachen Monaten Januar (-6,2%) und Februar (-4,1%) der erhoffte Umschwung in der Branche aus. Somit konnte auch in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres die Flaute nicht überwunden und der Kaufstau nicht aufgelöst werden.

Und nun unsere Prognose: auch in den kommenden Jahren wird der Inlandsmarkt weiter schrumpfen; und zwar wie gehabt um rund 3 Prozent pro Jahr. Dagegen wächst der Auslandsmarkt mit unterstellten 6,6 Prozent – wie gehabt - pro Jahr weiter. Unter diesen Annahmen würde der Gesamtumsatz der Branche noch bis zum Jahr 2008 leicht – und zwar um insgesamt gut ein Prozent – zurückgehen und ein Niveau von 19,6 Mrd. € im Jahr 2008 erreichen. Dies würde bedeuten, dass wir mittlerweile in der Branche nahe an das Ende einer Negativentwicklung gekommen sind. Zur Stabilisierung trägt der Auslandsumsatz zunehmend bei: Er würde bis zum Jahr 2008 auf 6,8 Mrd. € steigen (+ 38 % gegenüber 2003). Der Exportanteil beträgt dann 34,6 Prozent gegenüber aktuell 25 Prozent. Der Inlandsumsatz hingegen geht weiter auf 12,8 Mrd. € zurück und läge damit rund 14 Prozent unter dem heutigen Niveau. Auch wenn sich der Umsatz insgesamt stabilisiert, würde aufgrund der steigenden Produktivität die Zahl der Unternehmen und Beschäftigten weiter sinken. Im Jahr 2008 wären dann noch 1.171 Unternehmen am Markt - 9,5 Prozent weniger als heute. Die Zahl der Beschäftigten betrüge 119.691, was einem Rückgang von knapp 13 Prozent entspricht. Also: Wir verlieren weitere 120 Betriebe und gut 17.600 Beschäftigte in den kommenden fünf Jahren.

Ab dem Jahr 2009 wird dann der wachsende Auslandsmarkt den schrumpfenden Inlandsmarkt überkompensieren. Der gesamte Industrieumsatz wächst dann – und zwar mit zunehmender Dynamik. Im Jahr 2015 wäre ein Exportanteil von über 50 Prozent erreicht, der dann auch zu einer Stabilisierung der Zahl der Unternehmen und Beschäftigten beitragen wird.

Fazit: Die Branche hat durchaus eine Zukunft in Deutschland, wenn es ihr gelingt, den Exportanteil kontinuierlich weiter zu steigern. Jedes Prozent weniger Wachstum im Export muss entweder im Inland kompensiert werden oder wird die Stabilisierung der Branche weiter hinauszögern. Auf Dauer wird der Inlandsmarkt weiter zurückgehen, auch wenn diese Entwicklung durch konjunkturelle Effekte sicherlich beeinflusst wird.

Ihnen schöne Gedanken und eine gute Zeit

 Dirk-Uwe Klaas


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Christine Scharrenbroch
c.scharrenbroch@moebelindustrie.de
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