Export
Außenhandel der deutschen Möbelindustrie
Die deutsche Möbelindustrie blickt auf eine positive Entwicklung der Branchenexporte in den vergangenen Jahren zurück. Lag die Industrieexportquote – dies ist der Anteil der direkten Möbellieferungen ins Ausland am Gesamtumsatz der Branche – im Jahr 2000 noch bei 16,3 Prozent, so konnte diese bis zum Jahr 2022 auf 33,3 Prozent gesteigert werden. Somit erwirtschaften die deutschen Möbelhersteller im Durchschnitt fast ein Drittel ihres Umsatzes auf ausländischen Märkten.
Bei einem gesättigten und langfristig schrumpfenden Inlandsmarkt wird die Stärkung der Exportfähigkeit zu einer Überlebensfrage für die Branche. Dies zum einen aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland, die zu eher weniger Gesamtbevölkerung und zu einer immer älter werdenden Bevölkerung führt. Zum anderen hat sich das Verhältnis der in Deutschland verkauften Möbel aus deutscher Produktion zu Gunsten der aus dem Ausland importierten Möbel in den vergangenen zwei Jahrzehnten drastisch verändert. Der Anteil hierzulande verkaufter ausländischer Möbel (ohne Möbelteile) am Inlandsverbrauch beläuft sich heute auf fast 52 Prozent.
Das Außenhandelsdefizit der deutschen Möbelindustrie betrug im Jahr 2022 rund 2 Milliarden Euro und erhöhte sich damit im Vorjahresvergleich um 1,7 Prozent. Dabei nahmen der Möbelausfuhren um rund 3 Prozent und die Möbeleinfuhren um knapp 3 Prozent zu. Der Export muss in den kommenden Jahren weiter ausgeweitet werden, um die Stellung der deutschen Möbelindustrie zu festigen.
Deutsche Möbelexporte 2021 gestiegen
Möbel „Made in Germany“ sind im Ausland besonders beliebt. Mittlerweile geht jedes dritte Möbel (33,3 Prozent) aus deutscher Produktion in den Export. Im Jahr 2022 legten die Verkäufe ins Ausland um rund 3 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro zu. In den meisten europäischen Ländern zog der Absatz vor dem Hintergrund der Überwindung der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise deutlich an. Besonders erfreulich sind die Steigerungen der Möbelausfuhren in die Niederlande mit plus 10,3 Prozent, in die Schweiz mit plus 7,3 Prozent und in das Vereinigte Königreich mit plus 6,9 Prozent. Der britische Markt erlebte nach der Unterzeichnung des Handelsabkommens mit der EU ein fulminantes Comeback und entwickelte sich zum fünftwichtigsten Exportmarkt für heimische Möbelhersteller. Frankreich belegt nach wie vor Platz eins im Ranking der wichtigsten Exportmärkte mit einem leichten Minus von 3,4 Prozent, gefolgt von der Schweiz, Österreich und den Niederlanden. In fast allen anderen wichtigen europäischen Exportmärkten wie Belgien, Italien, Polen, Spanien und Tschechien wurde ebenfalls ein deutliches Wachstum verzeichnet. Der wichtigste außereuropäische Markt für deutsche Möbelhersteller sind nach wie vor die USA, wohin Möbel im Wert von 279 Millionen Euro verkauft wurden (plus 10,7 Prozent).
