Oberfränkische Polstermöbelindustrie befindet sich auf Konsolidierungskurs
22.03.2007 Norbert Furche, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Holzwirtschaft und Kunststoffverarbeitung Bayern/Thüringen, erklärt anlässlich der Jahres-Pressekonferenz der Oberfränkischen Polstermöbelindustrie am Donnerstag, 22. März 2007 in Coburg:
Die oberfränkische Polstermöbelindustrie hat das Jahr 2006 erfolgreich abgeschlossen. Die Bemühungen der letzten Jahre, durch hohe Qualität, Profilierung in den Produkten und mit modernem Design einen guten Stand im deutschen Polstermöbelmarkt zu erreichen, zeigen Wirkung. Offenbar ist es auch heute noch durchaus möglich, in arbeitsintensiven Fertigungsbereichen in Deutschland Erfolg zu haben. Dies beweisen insbesondere einige Unternehmen der oberfränkischen Polstermöbelindustrie, die für das Jahr 2006 zweistellige Umsatzzuwächse vorzuweisen haben. Andere Firmen konnten dagegen ihre Umsätze lediglich halten oder mussten sogar leichte Minuszahlen schreiben.
Zu Anfang des Jahres 2007 haben sich zwei Polsterer vom Markt verabschieden müssen, einer davon im Raum Oberfranken. Davon betroffen sind voraussichtlich 30 bis 35 Arbeitsplätze. Zugleich meldet sich jedoch mit der Rießner-Manufaktur ein altbekannter Name zurück.
Die Polstermöbelindustrie ist mit einem Anteil von über zwei Drittel der Gesamtumsätze das dominierende Segment der Möbelfertigung in Oberfranken. Rund 15 % der Hersteller fertigen Tische und Stühle, etwa 10 % stellen Betten und Liegen her. Trotz der traditionell starken Stellung der Polstermöbelindustrie kann der Handel im oberfränkischen Raum nahezu alle Produkte der Möbelbranche im weitesten Sinne ordern.
Im Jahr 2006 haben vor allem designorientierte Firmen, die mit Methoden des modernen Marketings und individuellen Konzepten auf den Markt gegangen sind, gut abgeschnitten. Zugleich konnten auch konsumorientierte Hersteller gute Erfolge verbuchen, wenn sie Qualität, eine unverwechselbare Handschrift und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten konnten.
Nun bedeuten gute Umsätze bekanntlich nicht automatisch auch eine gute Ertragslage. Angesichts der seit Jahrzehnten vom Handel verfolgten preisorientierten Verkaufspolitik ist es der Industrie gegenwärtig nicht möglich, voll befriedigende Erträge zu erwirtschaften. Viele oberfränkische Unternehmen verfügen jedoch über einen ausreichenden Eigenkapitalanteil, so dass die Erträge nicht auch noch von Zinsen belastet werden.
Als problematisch für die Ertragssituation hat sich im vergangenen Jahr auch der Anstieg der Materialpreise auf breiter Front erwiesen. Davon betroffen sind nicht nur Leder, Textilien, Beschläge und Holz sowie Spanplatten, sondern auch Schäume, Klebstoffe und andere Materialien. Darüber hinaus sind erlösabhängige Kosten wie Rabatte und Preisnachlässe um 0,5 % auf durchschnittlich 10 % angestiegen. Auch dies hat die Ertragslage verschlechtert
Zu den insgesamt guten Ergebnissen der Firmen im vergangenen Jahr haben einige Sondereffekte beigetragen. So dürfte die Anfang des Jahres 2007 um 3 Prozentpunkte erhöhte Mehrwertsteuer mit Sicherheit zu Vorzieheffekten geführt haben. Als günstig erwies sich außerdem der Umstand, dass Polen als eines der Hauptlieferländer für Polstermöbel auf dem deutschen Markt strukturelle Arbeitsmarktprobleme aufweist. Im Zuge des Eintritts von Polen in die EU sind schätzungsweise 2 bis 2,5 Millionen polnische Arbeitnehmer ins westliche Ausland gegangen, allen voran die besonders leistungsfähigen Kräfte. Dies führte dazu, dass manche polnischen Firmen bis zu einem Viertel ihrer Arbeitskräfte verloren haben. In dieser Situation erweist sich die Lieferbereitschaft der oberfränkischen Polstermöbelindustrie als großer Wettbewerbsvorteil.
Die jährliche Branchenumfrage zeigt die positive Stimmung der oberfränkischen Möbelindustrie. Die Geschäftsentwicklung des Jahres 2006 gegenüber dem Vorjahr wurde von mehr als 80 % der Firmen als günstiger bewertet. Auch bei der Ertragslage haben 80 % der Firmen zumindest eine leicht verbesserte Situation feststellen können, was insbesondere auf die hervorragende Auslastung der bestehenden Kapazitäten zurückzuführen ist. Immerhin 20 % der Firmen sprechen aber von einer allenfalls gleich bleibenden oder auch schlechteren Ertragslage. Für das laufende Jahr rechnen rund 50 % der beteiligten Firmen mit besseren Geschäften und rund 45 % mit einer zumindest gleich bleibenden Entwicklung, während ca. 5 % schlechtere Geschäfte im Jahr 2007 erwarten.
Die Exportquote hat sich in 2006 von 22 % auf 23,7 % verbessert. Viele Firmen sind daran interessiert, Lieferkontakte zu besonders expansiven Märkten wie Russland oder Arabien zu knüpfen, um von den inländischen Marktproblemen unabhängiger zu werden.
Die Polstermöbelindustrie in Oberfranken hat ihre Hausaufgaben gemacht. Die Firmen reagieren außerordentlich flexibel mit zeitnahen Lieferzeiten auf die Wünsche des Handels und der Konsumenten, indem sie bei Bedarf zusätzliche Arbeitszeiten fahren. So betrug die Arbeitszeit im Jahr 2005 noch durchschnittlich 39 Stunden und stieg im Jahr 2006 auf durchschnittlich knapp 40 Stunden an. Dies ist ein Anstieg der durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit um 2,6 %. Keine einzige Firma arbeitete weniger als 37 Stunden in der Woche.
Lediglich 2,3 % der Arbeitsstunden sind infolge saisonaler Schwankungen der Auslastung durch Kurzarbeit ausgefallen. Die Mehrzahl der Firmen gestaltet die Arbeitszeiten flexibel. Auf Arbeitszeitkonten werden bei hohem Bedarf zusätzlich geleistete Stunden angesammelt und bei schlechterer Auslastung - wie dem in der Möbelindustrie üblichen Sommerloch - wieder abgefeiert.
Die günstige Situation des Jahres 2006 fand nicht zuletzt ihren Niederschlag darin, dass auch die Zahl der Arbeitsplätze wieder zugenommen hat, und zwar um 2,6 %. Nach jahrelangem Personalabbau ist dies ein sehr ermutigendes Zeichen. Es gibt gegenwärtig schon wieder Firmen, die ihren Personalbedarf nicht befriedigend decken können. Auch die Ausbildungssituation konnte verbessert werden. Es wurden im abgelaufenen Jahr 18,6 % mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. Davon entfällt der Löwenanteil mit rund drei Viertel auf die gewerbliche Ausbildung.
Zu Beginn des Jahres 2007 sind die Auftragseingänge in der oberfränkischen Möbelindustrie nach einem guten Messeverlauf der Internationalen Möbelmesse in Köln im Monat Januar ein wenig zurückgegangen. Die Firmen unternehmen aber alle Anstrengungen, die gute Entwicklung des Jahres 2006 fortzusetzen. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass sich das Jahr 2007 ähnlich erfolgreich gestalten lässt. Die schon jetzt nicht gerade üppigen Erträge sind schnell aufgezehrt, wenn die Materialpreise weiter steigen und sich auf dem Markt keine Preiserhöhungen durchsetzen lassen. Diese werden jedoch nötig sein, zumindest nach Auslauf der bestehenden Lieferkontrakte zur Mitte des Jahres. Die oberfränkische Möbelindustrie ist bemüht, mit Innovation und Kreativität ihre Produkte ständig zu verbessern und damit im Markt erfolgreich zu bleiben, ihren erfolgreichen Konsolidierungskurs fortzusetzen und Arbeitsplätze zu erhalten.
Die oberfränkische Polstermöbelindustrie hat das Jahr 2006 erfolgreich abgeschlossen. Die Bemühungen der letzten Jahre, durch hohe Qualität, Profilierung in den Produkten und mit modernem Design einen guten Stand im deutschen Polstermöbelmarkt zu erreichen, zeigen Wirkung. Offenbar ist es auch heute noch durchaus möglich, in arbeitsintensiven Fertigungsbereichen in Deutschland Erfolg zu haben. Dies beweisen insbesondere einige Unternehmen der oberfränkischen Polstermöbelindustrie, die für das Jahr 2006 zweistellige Umsatzzuwächse vorzuweisen haben. Andere Firmen konnten dagegen ihre Umsätze lediglich halten oder mussten sogar leichte Minuszahlen schreiben.
Zu Anfang des Jahres 2007 haben sich zwei Polsterer vom Markt verabschieden müssen, einer davon im Raum Oberfranken. Davon betroffen sind voraussichtlich 30 bis 35 Arbeitsplätze. Zugleich meldet sich jedoch mit der Rießner-Manufaktur ein altbekannter Name zurück.
Die Polstermöbelindustrie ist mit einem Anteil von über zwei Drittel der Gesamtumsätze das dominierende Segment der Möbelfertigung in Oberfranken. Rund 15 % der Hersteller fertigen Tische und Stühle, etwa 10 % stellen Betten und Liegen her. Trotz der traditionell starken Stellung der Polstermöbelindustrie kann der Handel im oberfränkischen Raum nahezu alle Produkte der Möbelbranche im weitesten Sinne ordern.
Im Jahr 2006 haben vor allem designorientierte Firmen, die mit Methoden des modernen Marketings und individuellen Konzepten auf den Markt gegangen sind, gut abgeschnitten. Zugleich konnten auch konsumorientierte Hersteller gute Erfolge verbuchen, wenn sie Qualität, eine unverwechselbare Handschrift und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten konnten.
Nun bedeuten gute Umsätze bekanntlich nicht automatisch auch eine gute Ertragslage. Angesichts der seit Jahrzehnten vom Handel verfolgten preisorientierten Verkaufspolitik ist es der Industrie gegenwärtig nicht möglich, voll befriedigende Erträge zu erwirtschaften. Viele oberfränkische Unternehmen verfügen jedoch über einen ausreichenden Eigenkapitalanteil, so dass die Erträge nicht auch noch von Zinsen belastet werden.
Als problematisch für die Ertragssituation hat sich im vergangenen Jahr auch der Anstieg der Materialpreise auf breiter Front erwiesen. Davon betroffen sind nicht nur Leder, Textilien, Beschläge und Holz sowie Spanplatten, sondern auch Schäume, Klebstoffe und andere Materialien. Darüber hinaus sind erlösabhängige Kosten wie Rabatte und Preisnachlässe um 0,5 % auf durchschnittlich 10 % angestiegen. Auch dies hat die Ertragslage verschlechtert
Zu den insgesamt guten Ergebnissen der Firmen im vergangenen Jahr haben einige Sondereffekte beigetragen. So dürfte die Anfang des Jahres 2007 um 3 Prozentpunkte erhöhte Mehrwertsteuer mit Sicherheit zu Vorzieheffekten geführt haben. Als günstig erwies sich außerdem der Umstand, dass Polen als eines der Hauptlieferländer für Polstermöbel auf dem deutschen Markt strukturelle Arbeitsmarktprobleme aufweist. Im Zuge des Eintritts von Polen in die EU sind schätzungsweise 2 bis 2,5 Millionen polnische Arbeitnehmer ins westliche Ausland gegangen, allen voran die besonders leistungsfähigen Kräfte. Dies führte dazu, dass manche polnischen Firmen bis zu einem Viertel ihrer Arbeitskräfte verloren haben. In dieser Situation erweist sich die Lieferbereitschaft der oberfränkischen Polstermöbelindustrie als großer Wettbewerbsvorteil.
Die jährliche Branchenumfrage zeigt die positive Stimmung der oberfränkischen Möbelindustrie. Die Geschäftsentwicklung des Jahres 2006 gegenüber dem Vorjahr wurde von mehr als 80 % der Firmen als günstiger bewertet. Auch bei der Ertragslage haben 80 % der Firmen zumindest eine leicht verbesserte Situation feststellen können, was insbesondere auf die hervorragende Auslastung der bestehenden Kapazitäten zurückzuführen ist. Immerhin 20 % der Firmen sprechen aber von einer allenfalls gleich bleibenden oder auch schlechteren Ertragslage. Für das laufende Jahr rechnen rund 50 % der beteiligten Firmen mit besseren Geschäften und rund 45 % mit einer zumindest gleich bleibenden Entwicklung, während ca. 5 % schlechtere Geschäfte im Jahr 2007 erwarten.
Die Exportquote hat sich in 2006 von 22 % auf 23,7 % verbessert. Viele Firmen sind daran interessiert, Lieferkontakte zu besonders expansiven Märkten wie Russland oder Arabien zu knüpfen, um von den inländischen Marktproblemen unabhängiger zu werden.
Die Polstermöbelindustrie in Oberfranken hat ihre Hausaufgaben gemacht. Die Firmen reagieren außerordentlich flexibel mit zeitnahen Lieferzeiten auf die Wünsche des Handels und der Konsumenten, indem sie bei Bedarf zusätzliche Arbeitszeiten fahren. So betrug die Arbeitszeit im Jahr 2005 noch durchschnittlich 39 Stunden und stieg im Jahr 2006 auf durchschnittlich knapp 40 Stunden an. Dies ist ein Anstieg der durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit um 2,6 %. Keine einzige Firma arbeitete weniger als 37 Stunden in der Woche.
Lediglich 2,3 % der Arbeitsstunden sind infolge saisonaler Schwankungen der Auslastung durch Kurzarbeit ausgefallen. Die Mehrzahl der Firmen gestaltet die Arbeitszeiten flexibel. Auf Arbeitszeitkonten werden bei hohem Bedarf zusätzlich geleistete Stunden angesammelt und bei schlechterer Auslastung - wie dem in der Möbelindustrie üblichen Sommerloch - wieder abgefeiert.
Die günstige Situation des Jahres 2006 fand nicht zuletzt ihren Niederschlag darin, dass auch die Zahl der Arbeitsplätze wieder zugenommen hat, und zwar um 2,6 %. Nach jahrelangem Personalabbau ist dies ein sehr ermutigendes Zeichen. Es gibt gegenwärtig schon wieder Firmen, die ihren Personalbedarf nicht befriedigend decken können. Auch die Ausbildungssituation konnte verbessert werden. Es wurden im abgelaufenen Jahr 18,6 % mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. Davon entfällt der Löwenanteil mit rund drei Viertel auf die gewerbliche Ausbildung.
Zu Beginn des Jahres 2007 sind die Auftragseingänge in der oberfränkischen Möbelindustrie nach einem guten Messeverlauf der Internationalen Möbelmesse in Köln im Monat Januar ein wenig zurückgegangen. Die Firmen unternehmen aber alle Anstrengungen, die gute Entwicklung des Jahres 2006 fortzusetzen. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass sich das Jahr 2007 ähnlich erfolgreich gestalten lässt. Die schon jetzt nicht gerade üppigen Erträge sind schnell aufgezehrt, wenn die Materialpreise weiter steigen und sich auf dem Markt keine Preiserhöhungen durchsetzen lassen. Diese werden jedoch nötig sein, zumindest nach Auslauf der bestehenden Lieferkontrakte zur Mitte des Jahres. Die oberfränkische Möbelindustrie ist bemüht, mit Innovation und Kreativität ihre Produkte ständig zu verbessern und damit im Markt erfolgreich zu bleiben, ihren erfolgreichen Konsolidierungskurs fortzusetzen und Arbeitsplätze zu erhalten.
Pressekontakt:
Christine Scharrenbrochc.scharrenbroch@moebelindustrie.de
Tel. + 49 2224 9377-17
Melanie Dickenbrok
m.dickenbrok@moebelindustrie.de
Tel. +49 5221 1265-26
Anschrift:
die möbelindustrie - Verbände der deutschen MöbelindustrieFlutgraben 2, 53604 Bad Honnef
Goebenstraße 4-10, 32052 Herford
presse@moebelindustrie.de
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