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AMK-Pressekonferenz vom 17. Mai: Statement von Friedemann Stöckle

18.05.2010
Friedemann Stöckle, Global Director Major Domestic Appliances, GfK Retail and Technology GmbH, Nürnberg (es gilt das gesprochene Wort)

AMK und GfK ermitteln gemeinsam Marktgrößen der Küchenbranche

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir – der Bereich Handelsforschung des Sektors Retail and Technology der GfK, freuen uns, fortan als Kooperations-partner der AMK das Projekt zur jährlichen Bestimmung von Marktgrößen in der Küchenbranche zu unterstützen.

Die GfK Retail and Technology stellt hierfür Daten aus ihren Handelspanels für Küchen und Elektro-Großgeräte zur Verfügung und bringt ihr Methoden-Know-how ein. Gemeinsam mit der AMK und weiteren Branchenexperten aus den Bereichen Küche, Elektro-Großgeräte und Küchenzubehör wurden erstmalig die Marktgrößen insgesamt, im Inland, im Export und die Mitarbeiterzahl auf Herstellerseite für die Jahre 2008 und 2009 ermittelt.

Die GfK Retail and Technology betreibt seit mittlerweile elf Jahren ein Handelspanel für Küchen im Möbel- und Küchenfachhandel in Deutschland. Das Handelspanel für Elektro-Großgeräte, das vor mittlerweile 35 Jahren ebenfalls aus Deutschland seinen Anfang nahm, ist heute genauso international aufgestellt wie die deutsche Elektrogeräteindustrie.

In einem Handelspanel wird erfasst von welcher Marke welches Modell wie oft zu welchen Verkaufspreisen in einem bestimmten Zeitraum in einem bestimmten Vertriebsweg verkauft wird. Basis sind die Verkaufsdaten von ausgewählten Handelsunternehmen in den relevanten Vertriebswegen, unter anderem dem Möbel- und Küchenfachhandel. Die er-mittelten Marktdaten stellen sowohl für die Hersteller als auch für Handelsunternehmen eine wichtige Informations- und Entscheidungsbasis zur Marktbearbeitung dar.

Lassen Sie mich im Folgenden auf die wesentlichen Marktentwicklungen des Jahres 2009 bei Küchen in Deutschland sowie Elektro-Einbaugeräten national und international eingehen. Trotz des bereits von meinen Vorrednern angesprochenen schwierigen Marktumfelds sieht die GfK eine Vielzahl positiver Signale im Markt, die die Branche für 2010 optimistisch in die Zukunft blicken lassen sollten.

Der Inlandsmarkt für Küchen und Elektroeinbaugeräte trotzte im Jahr 2009 der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. Es zeigten sich nicht nur die Absatzzahlen leicht positiv, auch der durchschnittlich am Markt erzielte Verkaufspreis für Ein-bauküchen im Handel stieg 2009 das vierte Jahr in Folge auf nunmehr 5.545 Euro an. Dies war natürlich zu einem Teil der allgemeinen Kostenentwicklung und einer gewissen Inflation seit dem Jahr 2005 geschuldet. Dennoch kommt ein Großteil der nicht weniger als 500 Euro Erlössteigerung aus einer erhöhten Wertschöpfung pro verkaufter Küche. Die Preisspan-ne für den Küchenkäufer reicht dabei von einfachsten Küchen ab 1.500 Euro bis hin zu großen, aufwändig geplanten und mit hochwertigen Geräten und Zubehör ausgestatteten Küchen für 100.000 Euro. Ihren Anteil an diesem Erfolg haben dabei alle im AMK organisierten Branchenbereiche mit einer ganzen Palette an Innovationen, von denen ich auf einige nunmehr exemplarisch eingehen möchte.

Der Marktanteil von Küchen über 8.000 Euro Gesamtpreis stieg von 37 Prozent in 2005 auf 43 Prozent am Gesamtumsatz in 2009 an. Dabei spielten von der deutschen Küchenindustrie maßgeblich gesetzte Trends hin zu glänzenden Küchenfronten beispielsweise aus Lack, Schichtstoff und Acryl eine wichtige Rolle. Bereits jede dritte Küche wurde 2009 mit einer glänzenden Front verkauft. Auch die puristisch-designorientierte grifflose Küche unterstützte den Trend hin zu höherwertigen Küchen.

Werfen wir nun einen Blick auf die Einbaugeräte, die zum Trend hin zu höherwertigen Küchen nicht unerheblich beigetragen haben. International war auch dieser Markt von der globalen Krise nicht verschont geblieben. Dennoch hielten sich die Umsatzrückgänge bei Einbaugeräten von 2007 bis 2009 mit -5 Prozent in Europa (13 west- und acht zentralost-europäische Länder) im Gegensatz zu -10 Prozent bei den freistehenden Geräten, wie beispielsweise Waschmaschinen, doch in Grenzen. In Zentralosteuropa liegt der Umsatz mit Einbaugeräten 2009 sogar immer noch mit 4 Prozent im Plus verglichen mit 2007, wo die Märkte für freistehende Geräte um 23 Prozent eingebrochen waren.

Von Deutschland ausgehend war für Einbaugeräte eine deutliche Zunahme des Absatzes energieeffizienter Geräte (A, A+, A++) über die letzten Jahre hinweg deutlich zu beobachten. Deren Anteil stieg binnen zweier Jahre von 78 auf 89 Prozent in Westeuropa (13 Länder) und in Zentralosteuropa (8 Länder) von 78 auf sogar 91 Prozent. Deutschland ist aktuell einmal mehr Vorreiter, wenn es um die energieeffizientesten Geräte geht. Bereits 15 Prozent aller in Deutschland verkauften Kühlgeräte entfielen 2009 auf die beste Klasse A++ verglichen mit durchschnittlich 8 Prozent in Westeuropa.

Im Bereich Kochen zeigte sich in Westeuropa seit dem Jahr 2000 mit dem Thema Induktion ein eindeutiger Trend hin zu mehr Anwenderfreundlichkeit, Sicherheit und Effizienz. Der Umsatzanteil von Kochfeldern mit Induktionsbeheizung stieg von bescheidenen 10 Prozent auf 46 Prozent in 2009. Ein Rückgang dieses Trends war auch im Jahr der Krise nicht feststellbar. Selbst die absoluten Verkaufsstückzahlen konnten 2009 im Vergleich zu 2008 abermals um 9 Prozent auf nunmehr knapp 1 Million verkaufte Geräte in Westeuropa zunehmen. Deutschland ist heute vor Frankreich mit 26 Prozent umsatzmäßig der bedeutendste Induktionsmarkt in Westeuropa und der zweitgrößte Absatzmarkt nach Frankreich noch vor Spanien, das krisenbedingt nicht weiter wachsen konnte.

GfK Retail and Technology sieht die Aussichten für die Märkte für Küchen und Einbaugeräte in 2010 in Deutschland auf stabilem Niveau. Für Westeuropa gehen wir von einer verhaltenen Erholung der Märkte aus, während in Osteuropa auch 2010 ein schwieriges Jahr werden dürfte. (AMK)




Pressekontakt:

Christine Scharrenbroch
c.scharrenbroch@moebelindustrie.de
Tel. + 49 2224 9377-17

Melanie Dickenbrok
m.dickenbrok@moebelindustrie.de
Tel. +49 5221 1265-26

Anschrift:

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