Holzindustrie stellt sich gegen einheitliche Kennzeichnung von EU-Produkten
29.01.2004Bad Honnef. Der Hauptverband der Deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (HDH) hat sich gegen die Pläne der Europäischen Kommission zur Einführung einer einheitlichen Kennzeichnung für EU-Produkte ausgesprochen.
Die Kommission hatte ein Arbeitspapier zur Einführung der Label "Made in EU" und "Made in Third Country" vorgelegt. Ziele sind die Förderung der heimischen Industrie und die Eindämmung von Produkt- und Markenpiraterie. Denkbar sind dabei drei Optionen:
- Freiwillige Verwendung beider Label, wobei Richtlinien für eine einheitliche Anwendung aufgestellt würden
- Freiwillige Verwendung von "Made in EU", aber verpflichtender Hinweis auf "Made in Third Country" - das entspräche Systemen, die teilweise in den USA, in Japan und in China existieren.
- Verpflichtende Verwendung beider Labels
"Gegenüber den Kommissaren für Handel, Industrie und Binnenhandel haben wir uns inzwischen klar gegen eine verpflichtende Einführung einer Herkunftsangabe "Made in EU" ausgesprochen. Denn dies würde für deutsche Hersteller nicht nur zusätzlichen bürokratischen Aufwand und damit verbundene zusätzliche Kosten bedeuten, sondern darüber hinaus einen Wettbewerbsnachteil gegenüber der jetzigen Situation darstellen", erklärt HDH-Hauptgeschäftsführer Dirk-Uwe Klaas. Denn nicht nur im Binnenhandel, sondern gerade auch im außereuropäischen Handel habe sich die vielfach verwendete Herkunftsbezeichnung "Made in Germany" zum Markenzeichen – gerade im Möbelbau etabliert. Die Ablösung dieser Kennzeichnung durch ein europaweit einheitlich verwendetes Label "Made in EU" würde diese hart erarbeite Sonderstellung relativieren. Auch eine parallele Verwendung beider Herkunftsangaben dürfte die Verbraucher laut Klaas eher verwirren als zu deren Nutzen beitragen.
Von den im Arbeitspapier der EU-Kommission genannten Varianten einer Kennzeichnung ist aus Sicht des HDH alleine eine freiwillige Verwendung der Herkunftsangabe für EU-Produkte und eine verpflichtende Herkunftsangabe für aus Ländern außerhalb der EU importierte Produkte vorstellbar. Nach derzeitigem Stand sprechen sich nur Italien und Griechenland für ein verpflichtendes System aus.
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