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Kettnaker

Laubholz im Aufschwung

16.03.2006
Bad Honnef. Wichtigster Abnehmer und Weiterverarbeiter von Laubholz innerhalb der deutschen Holzbranche ist laut Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holz verarbeitenden Industrie (HDH), die Möbelindustrie. Darüber hinaus erfreut sich Laubholz zum Beispiel in Form von Parkett, bei der Treppe, sowie im Fenster- und Türenbereich wachsender Beliebtheit. Deutschlands Wälder bestehen im Durchschnitt aus 85 Prozent Nadelhölzern und etwa 15 Prozent Laubhölzern.

Diese prozentuale Verteilung spiegelt jedoch nicht die tatsächliche Nutzung wider: so ist der Nadelstammholzanteil im Einschlag der vergangenen Jahre eher zurückgegangen und der Laubstammholzeinschlag gestiegen. Sieht man sich den Einschlag nach Holzartengruppen an, so haben die Laubhölzer inzwischen einen Anteil von knapp 30 Prozent, mit ansteigender Tendenz. Diese Zunahme ist ein Indiz für eine stärkere Nachfrage von Laubholz. Die recht hohen Importzahlen weisen zusätzlich auf eine Nachfragesteigerung hin. Klaas: „Laubholz und der Laubholzmarkt gaben der deutschen Möbelindustrie immer entscheidende Impulse für die Entwicklung von neuem Design. Die Vielfalt der Farben und die ausgezeichneten Qualitäten machen massives Laubholz zum hochwertigsten Holz für die Weiterverarbeitung zum Möbeln.“

Als eines der wichtigsten Vollhölzer wird im Möbelbereich das Buchenholz sehr stark nachgefragt. Ob nun in rötlichen, bräunlichen oder weißlichen Tönen: Buche ist eines der Lieblingshölzer der Europäer und hat eine lange Tradition. Schon im 17. Jahrhundert entdeckte man die gute Biegeeigenschaft der Buche. Damals entstanden so genannte Bugholzmöbel aus gebogenen Holzteilen. Das waren vor allem Stühle und Tische, von denen uns in Cafes heute noch viele als Klassiker begegnen. Neben Sitzmöbeln wird Buche natürlich auch für Schränke und Regale verwendet. Zuletzt eroberte das optisch angenehme und qualitativ robuste Buchenbrett die Arbeitsplatten der modernen Einbauküche. Zunehmende Nachfrage erlebt die Buche zurzeit in den Ländern Asiens.

Die Eiche spielt im Möbelbau ebenfalls eine entscheidende Rolle. Gerade in den letzten Jahren können wir von einem Nachfrageaufschwung der guten alten Eiche sprechen. Durch neue Verfahren der Oberflächenbehandlung haben sich für ihre Optik mehr Varianten ergeben. Eine Ausdrucksart, den das Eichenholz sehr gut aufnehmen kann, ist die Sehnsucht vieler Endkunden nach Möbeln mit einem antiken Charakter. Die gebürstete oder grau gebeizte Eiche hat schnell den Anschein nach einem besonders alten und daher besonders wertvollen Holz und Möbel. Dieses Bedürfnis der Möbelkäufer lässt die schwere Eiche einen Aufschwung in leichtem Gewand erleben. Nicht mehr dunkel und ausfüllend, sondern hell und leicht, zieht Eichenholz erneut in europäische Wohnungen ein.

Kirschbaumholz erlebt ebenfalls einen Auftrieb. Sein großer Vorteil liegt in seiner feinen Optik, die gerade im Bereich des gehobenen Wohnens und im Zusammenhang mit den steigenden Ansprüchen an Wohnqualität eine Nachfragesteigerung erlebt. Kirschbaum ist ein Holz von heller bis rötlicher Färbung und wirkt doch nicht blass; Kirschbaum ist ein feinporiges Holz und wirkt doch nicht langweilig. Dadurch kann mit Kirschholz auch immer ein sehr hoher ästhetischer Anspruch verwirklicht werden. Man wird kaum grobe Möbel aus Kirschholz finden, und man wird sich an ihnen nicht „sattsehen“. Man findet heute ein breites Angebot an Kirschoptik. So etwa im Bettenbereich und für die Ausstattungen von edlen Schlafräumen auch in Kleiderschränken und Kommoden. Gerne werden seit der Biedermeierzeit auch Sitzmöbel aus Kirschholz hergestellt. Sie haben eine lange Tradition, wenn man hier allein an die Zeit des englischen Chippendale mit seinem oft auf Mahagoni getrimmten Kirschholz denkt. Den Kirschbaum-Tisch schließlich findet man in der heute erneut modern gewordenen Form eines eher schmalen, dafür aber langen Möbels mattedel wieder.

Gerade durch die Vielfalt der verschiedenen Laubholzarten ist es der Möbelindustrie möglich, dem Wunsch des modernen Verbrauchers näher zu kommen und ihm Angebote zu präsentieren, die besser sind und nicht nur neu. Für die weiterverarbeitende Industrie von Laubholz lohnt sich die Erhaltung und der Ausbau der Vielfalt von Laubholzarten allemal.




Pressekontakt:

Christine Scharrenbroch
c.scharrenbroch@moebelindustrie.de
Tel. + 49 2224 9377-17

Melanie Dickenbrok
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Anschrift:

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